Leinenführung

Unter Leinenführigkeit verstehe ich nicht das streng am linken Knie laufende “Fuß”, sondern ein streßfreies Laufen in Gegenden, oder Momenten, an denen der Hund nicht frei laufen kann!

Sicher, wenn der kleine Welpe sich in die Leine stemmt, ist es für uns eine Leichtigkeit den Kleinen davon in Schach zu halten!

Ist unser Hund dann allerdings ausgewachsen und bringt je nach Rasse gut 50kg auf die Waage, dann hängen wir wie ein Fähnchen in der Luft und der Hund geht mit uns spazieren! Ihm dann das Ziehen wieder ab zu gewöhnen, gestaltet sich sehr schwierig, weil der Hund gelernt hat, dass er für das Ziehen belohnt wurde!

Angenommen er sieht eine nette Hundedame, zieht los und kommt natürlich zum Objekt seiner Begierde! Er verknüpft…Aha…ich ziehe und werde dafür belohnt, indem ich dahin komme wo ich hin will! Alleine das Vorwärts kommen ist für viele Hunde schon die Belohnung, ob mit oder ohne anderen Hund!

Wir legen also unserem Hund ohne großen Aufsehens die Leine an und wählen einen
ablenkungsfreien Ort! Schnallst der Hund wie ein Gummiball nach vorn, bleiben wir einfach stehen, auch hier ist wieder ein Geschirr von Vorteil!

Dreht er sich nach einer Weile um und kommt ein Stück auf Sie zu, bis die Leine wieder locker ist, gehen Sie weiter! Eine Belohnung erübrigt sich, da er ja mit dem weiter Laufen belohnt wird! Sicher dauert auf diese Weise eine kurze Strecke etwas länger als normal, aber ein Laufen ohne ständiges Gezerre wird Sie dafür belohnen!

Sollte Ihr Hund sehr triebstark sein, oder schon die Bestätigung im Ziehen gefunden haben und nicht auf das Stehen bleiben reagieren, rufen Sie sobald sich die Leine spannt in hohen Tönen seinen Namen! Haben Sie ihm das Hören auf den Namen wie vorne beschrieben bei gebracht, dann wird er sich jetzt aufmerksam umdrehen und mit einem “Ja Fein” samt Leckerchen belohnt!

Manche Hunde setzen sich auch einfach auf ihren Allerwertesten, in diesem Fall ziehen Sie bitte niemals an der Leine, dieser Druck würde nur einen Gegendruck und Widerstand des Hundes verursachen! Überlegen Sie kurz, wodurch dieses Verhalten hervor gerufen wurde!

Oftmals ist sind gerade Welpen und Junghunde überfordert durch zu langes Laufen, oder zu viele Eindrücke, auch können sie durch irgendeinen für sie bedrohlichen Gegenstand verunsichert sein! Ist ersteres der Fall, nehmen Sie den Burschen auf den Arm (natürlich nur wenn er noch klein ist:-) und gehen schleunigst nach Hause um dem Kleinen Ruhe zu gönnen!

Im letzten Fall stellen Sie sich zwei Schritte vor den Hund halten ihm ein Leckerlie hin und rufen wieder in hohem Ton “Bello…weiter”! Sobald er sich in Bewegung setzt, kommt von von Ihnen ein verzücktes “JA…Fein!” und bei Ihnen angekommen erhält er natürlich sofort das Leckerlie!

Danach gehen Sie zu dem bedrohlichen Gegenstand (das kann eine Laterne, oder ein Auto sein) und zeigen dem Hund, dass dieses Ding weder ihn noch Sie anfällt! Traut er sich nicht, leinen Sie ihn ab, gehen allein zu dem Gegenstand und locken ihn zu sich! Überwindet er seine Angst und beschnuppert den Gegenstand neugierig, wird er natürlich sofort wieder in den höchsten Tönen gelobt!